Informationskompetenz – Versuch einer Definition
Informationskompetenz “befähigt” zum kompetenten Umgang mit Information. Darunter sind nicht nur Bücher und Zeitschriften zu verstehen; nicht einmal nur geschriebene Informationen, sondern auch Bilder, Fotos und Filme sowie Ton-, Musik- und Sprachaufnahmen, wenn sie eine Botschaft vom Urheber an den Betrachter, Leser oder Hörer transportieren.
Informationskompetenz beschreibt die Fähigkeit, Informationen für Entscheidungen zu beschaffen, zu beurteilen und zu nutzen und danach so aufzubewahren, dass sie bei Bedarf rasch wieder gefunden und genutzt werden können.
Informationskompetenz beschreibt aber auch den kritischen und selbstbewussten Umgang mit Informationen, Kommunikationstechniken und Medien.
Informationskompetenz, digitale und Medienkompetenz
Der kompetente Umgang mit Informationen ist nicht nur Voraussetzung für die Informationsgesellschaft, sondern für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe generell. Gemeinsam mit digitaler und Medienkompetenz muss Informationskompetenz die Kulturkompetenzen Lesen (Information/Contents), Schreiben (Medien) und Rechnen (Computer) ergänzen.
Informationskompetenz macht uns zu mündigen Bürgern, die ihre Meinung, ihr Urteil und ihre Entscheidungen auf der Basis von Fakten bilden.
Warum ist das so wichtig:
- Heute kann (fast) jeder mit geringem Aufwand News, Werbung, Studien/Berichte, Blogs, Websites, Dokumente aller Art erzeugen und publik machen. Facebook stellt ein beliebtes Medium zur Verfügung. Google entscheidet, was Sie wiederfinden.
- Was ist wahr, was ist Lüge? Was ist richtig und was falsch?
- Alle gesetzlichen Maßnahmen führen zu einer Einschränkung der Freiheit, ohne dass sie Betrüger und Fälscher verhindern können. Daher muss jeder einzelne Informationsqualität beurteilen lernen. Das beginnt damit, die richtigen Fragen an den Anbieter einer Information zu stellen:
- Wer profitiert davon?
- Wie plausibel ist es?
- Ist es überprüfbar/faktenbasiert? (oder hat jemand nur “etwas gesagt”)
Informationskompetenz wird wichtiger denn je,
- wenn das Konsum- und Wählerverhalten von „alternativen Fakten“ (= Lügen) und Fake News manipuliert anstatt von evidenzbasierten, wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet wird.
- wenn der Cyber War mit Desinformation geführt wird, um Informationsgesellschaften zu destabilisieren (durch Schüren von Vorurteilen, Mißtrauen und Hass).
- wenn die Informationsflut die Auswahl und Beurteilung relevanter Information immer schwieriger macht.
Staatsbürger entscheiden an der Wahlurne.
Konsumenten entscheiden am Point of Sale.
Eltern entscheiden über die Ausbildung ihrer Kinder.
Politiker entscheiden über öffentliche Mittel.
Manager entscheiden über Investitionen.
Entscheiden sie aus dem Bauch oder faktenbasiert? Unterscheiden sie Fakten von Lügen? Haben sie Zugang zu Informationen? Können sie damit effizient und effektiv umgehen?
Die Informationsinfrastruktur versorgt uns mit qualitativ hochwertigen, also faktenbasierten Informationsprodukten.
[…] sind sich einig, dass der kritische, reflektierende Umgang mit Informationen (als Teil der Informationskompetenz), unabhängig von Format (digital oder analog) und Medium (online oder offline) die Basiskompetenz […]
[…] Informationskompetenz für den kompetenten Umgang mit (eigenen und fremden) Informationen, von der Beschaffung und Bewertung über die Dokumentation und Archivierung bis zum Veröffentlichen eigener Informationen. […]